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Risikofaktoren

Haben Sie einen hohen Blutdruck oder vermuten Sie einen zu hohen Blutdruck? Haben Sie erhöhte Cholesterinwerte? Haben Sie Zucker? Rauchen Sie? Ist bei Ihren Geschwistern oder Eltern bereits eine koronare Herzerkrankung bekannt oder haben diese bereits einen Herzinfarkt oder einen Schlaganfall erlitten?

Sollten Sie einen dieser Punkte mit ja beantworten können, würde ich Ihnen eine Vorstellung zum Check-up und zur Beratung empfehlen. Alle diese Risikofaktoren treten häufig bereits ab dem 40. Lebensjahr auf.

Rhythmusstörungen

Herzrhythmusstörungen äußern sich mit unterschiedlichsten Beschwerden: Herzstolpern, Herzrasen, Leistungsminderung, Schwindel oder Bewusstlosigkeit sind einige dieser Symptome. Der Puls kann dabei regelmäßig oder unregelmäßig sein. Rhythmusstörungen können völlig harmlos, aber auch Anzeichen für eine schwere Herzerkrankung sein. Eine Abklärung sollte über eine kardiologische Untersuchung mit Ultraschall, EKG und Langzeit-EKG erfolgen.

Koronare Herzerkrankung

Kreislauferkrankungen (Herzinfarkt, Schlaganfall) waren 2007 für 43% der Todesfälle in Deutschland verantwortlich.

Etwa 30% der Männer und 15% der Frauen erleiden mindestens einmal im Leben einen Herzinfarkt. Eine koronare Herzerkrankung liegt vor, wenn es durch Arteriosklerose zu einer Verengung der Herzkranzgefäße gekommen ist. Letztere sind für die Blutversorgung des Herzens verantwortlich. Wenn das Herz (beispielsweise bei Belastung oder hohem Blutdruck) mehr arbeiten muss, benötigt es auch mehr Sauerstoff, wofür die Herz-eigene Blutversorgung gesteigert werden muss. Verengungen der Herzkranzgefäße können sich dabei erstmals z.B. durch Brustschmerzen oder Luftnot bemerkbar machen. Kommt es zu einem plötzlichen Verschluss eines Herzkranzgefäßes, resultiert ein Herzinfarkt. Dabei stirbt Herzmuskelgewebe ab, der Patient ist akut gefährdet: Bis zu 50% der Patienten sterben an einem Herzinfarkt.

Deshalb sollte bei neu auftretenden Brustschmerzen und verstärkter Luftnot rasch eine ärztliche Vorstellung erfolgen.

Herzinsuffizienz

Durch eine Schwäche des Herzmuskels ist das Herz nicht mehr in der Lage, den Körper mit ausreichend Sauerstoff zur versorgen. Symptome treten deshalb meistens zunächst bei Belastung auf, wenn vor allem die Muskeln mehr arbeiten und mehr Sauerstoff verbrauchen. Die Folge dieser Herzmuskelschwäche ist eine verminderte Leistungsfähigkeit und eine früh auftretende Luftnot. Ursache einer Herzinsuffizienz sind meist eine lang bestehender Bluthochdruck oder eine koronare Herzerkrankung.

Die Behandlung der Herzinsuffizienz hat das Ziel, Beschwerden zu lindern und vor allem eine weitere Verschlechterung zu verhindern.

Herzklappen

Von den vier Herzklappen befinden sich zwei im Bereich des rechten und zwei im Bereich des linken Herzens. Die häufigsten erworbenen Herzklappenfehler finden sich links (Mitral- und Aortenklappe). Klappen können dabei zu weit (Insuffizienz) oder zu eng (Stenose) werden. Am häufigsten sind Mitralklappeninsuffizienz oder Aortenklappenstenose. Herzklappenfehler sollten regelmäßig kontrolliert werden, da sie im Verlauf zunehmen können.

Während geringe Insuffizienzen und Stenosen beobachtet werden können, sollte bei hochgradigen Klappenfehlern eine operative Rekonstruktion oder ein Ersatz der Herzklappe erfolgen.

Schlaganfall

Etwa 15% der Menschen erleiden einmal in ihrem Leben einen Schlaganfall. Schlaganfälle sind zusätzlich auch die häufigste Ursache für Behinderung und damit Pflegebdürftigkeit im Alter. Eine plötzlich Lähmung, Sprach- oder Sehstörung sind Anzeichen eines Schlaganfalls. Meistens werden sie durch Durchblutungsstörungen verursacht, seltener durch Hirnblutungen.

Durchblutungsstörungen können durch plötzlichen Gefäßverschluß aber auch durch Verschleppung eines Gerinsels in Richtung Gehirn entstehen. Arteriosklerose insbesondere der Halsgefäße, hoher Blutdruck und Herzrhythmusstörungen sind typische Risikofaktoren für Schlaganfälle. Auch kurzzeitige Sprachstörungen, Sehstörungen oder Lähmungen sollten sofort abgeklärt werden, da sie Vorboten eines großen Schlaganfalls seien können.

Venenthrombose

Thrombosen sind Blutgerinsel, die einen Blutabfluß verhindern. Sie treten meistens im Bein auf, begünstigt durch Risikofaktoren wie Operation, Bettlägrigkeit, Langstreckenflüge oder angeborene Faktoren. Patienten bemerken oft eine Schwellung und gelegentlich auch Schmerzen im betroffenen Bein. Thrombosen werden gefährlich, wenn sich Blutgerinsel ablösen und zu Lungenembolien führen. Insbesondere Lungenembolien, die wiederholt vorkommen, führen zu zunehmender Luftnot, aber auch plötzlich zum Tod.

Deshalb sollte jeder Verdacht auf eine Beinvenenthrombose abgeklärt und gegebenenfalls eine entsprechende Therapie begonnen werden.

Periphere arterielle Verschlußkrankheit

Typische Beschwerden sind Schmerzen beim Gehen in den Beinen (Füße, Waden, Oberschenkel). Die sogenannte Schaufensterkrankheit zwingt die Patienten dabei, aufgrund der Schmerzen nach einigen Metern stehen zu bleiben. Ursache ist eine Gefäßverengung (Arteriosklerose) der Beinarterien, die eine ausreichende Durchblutung der Beine bei Belastung verhindert. Die Ursache der Beschwerden kann sehr gut durch Ultraschalluntersuchungen dargestellt werden.

Neben täglichem Gehtraining sind dann Katheter- und Bypassverfahren zur Behebung der Verengungen möglich.